Merry Christmas and a Happy New Year!

Endlich habe ich es nach den stressigen Weihnachtstagen un dem Schulstart nach Neujahr geschafft die Zeit zu finden, über Christmas und New Years Eve in Irland zu berichten. Im Voraus, kann ich sagen, dass vor allem die irischen Weihnachtstage ziemlich verrückt sind wobei Silvester meiner Meinung nach eher langweilig gegenüber unserer Neujahrsnacht ist.

Weihnachten/Christmas

Vorweihnachtliche Traditionen

Einer unserer drei Weihnachtsbäume...

Auch hier gibt es einen Weihnachtsbaum, reichlich Weihnachtsdeko und für die Kinder einen Weihnachtskalender. Allerdings gibt es auch zwei Traditionen, die wir in Deutschland nicht haben. Zum einen "The Elf on the Shelf" (Der Elf auf dem Regal) und die "Selection Box".
Der Elf zieht zu Dezemberbeginn ins Haus ein und sucht sich jeden Tag einen anderen Ort, von dem er das Treiben im Haus und vor allem das Benehmen der Kinder für Santa, den irischen Weihnachtsmann, beobachten kann. Bei uns hat er sich sogar am Schokoaufstrich vergriffen.

Elf on the Shelf

Die "Selection Box" ist eine große Kekskiste mit einer Auswahl an verschieden Süßigkeiten einer Marke. Jedes Kind bekommt zu Weihnachten min. eine Box geschenkt und darf dann immer wieder davon naschen.

Selection Box - eine Auswahl an Süßigkeiten einer Marke*

24. Dezember - Christmas Eve - Weihnachten
Der wohl größte Unterschied zwischen deutschem und irischem Weihnachten ist, dass die Kinder hier bis zum Morgen des 25. Dezembers auf ihre Geschenke warten müssen. Am 24. Dezember wird hier gearbeitet, wie an jedem anderen Tag und bis in den späten Nachmittag. Am Abend dann habe ich mit meiner Familie, wie viele anderen Familien, die Kirche zum katholischen Weihnachtsgottesdienst besucht. Trotz, dass ich Atheistin bin, ist es in meiner Familie Tradition zu Weihnachten zum Krippenspiel in die Kirche zu gehen und so fand ich es sehr schön auch dieses Jahr die Tradition weiter zu leben, wenn auch tausende Kilometer von zu Hause weg. Ich habe die Stunde sehr genossen und den mehr oder weniger bekannten englischen Liedern des Kirchenchores, sowie dem Gottesdienst selbst gelauscht. Zurück durch die stürmische Nacht im warmen Haus gab es schon kleine Vorbereitungen für das Mittagessen am nächsten Tag. Dann wurde gewartet, und gewartet, und gewartet bis es gegen halb zwölf endlich sehr still im Haus war und schließlich begann der erste Teil dieses verrückten Weihnachten. Erst war es nur eine Tüte, dann eine zweite, dann eine Spielküche, ein Schminktisch, zwei Fahrräder, noch eine Tüte und eine halbe Stunde später war kein Wohnzimmer mehr zu erkenne, aber eine Ausstellung, die dem besten Spielzeugladen Konkurrenz gemacht hätte. Es war fantastisch und selbst wenn es nicht meine Geschenke waren, habe ich mich wie ein kleines Mädchen gefühlt, als ich all die feinen Dinge aus den Tüten geschält habe, um sie auf vier Haufen zu trapieren. Für jede Tochter ein eigener. Danach sind auch wir endlich alles ins Bett denn eins war sicher, am nächsten Tag würden wir früh raus müssen.

So sah das ganze am Abend aus, bevor die wilde Meute alles auseinandergenommen hat. Ein Wohnzimmer voll mit Geschenken.

25. Dezember - Christmas Day - 1. Weihnachtsfeiertag
Um acht Uhr wurden wir von einem Klopfen an der Tür geweckt und waren auch sofort raus aus den Federn. Im Haus gilt nämlich die Regel, dass alle zusammen ins Wohnzimmer gehen und Santa´s Geschenke voll bestaunen können. Dei Reaktion der Mädels war ein kurzes Kreischen und dann laute "Oohhs!", "Aahhs!" und "Mummy, Mummy! Schau was Santa mir gebracht hat!". Ich hatte mich auf das Sofa gesetzt und beobachtete alles mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Alle vier Mädels glauben noch an den Weihnachtsmann, was hier bis 11 Jahre nicht ungewöhnlich ist. Das ganze Wohnzimmer war eine ziemlich Unordnung, aber über den Vormittag leerte sich es dann langsam und all die neuen Sachen wurden in verschiedenen Zimmern verteilt. Dann kam die verwandte Nachbarschaft zu Besuch und meine Gastmutter und Granny standen den ganzen Vormittag über in der Küche um das Mittagessen zuzubereiten. Gegen 14.00 Uhr war dann das Festmahl angerichtet, traditionell bestehend aus Truthahn und gekochtem Schinken mit Cranberry- oder Petersiliensauce und als Beilagen Kartoffeln, gestampft, Möhren, weiche Erbsen und Ofengemüse. Es war sehr, sehr lecker und ich war satt und glücklich am Ende, aber die Semmelbrösel habe ich schon vermisst.
Der Rest des Tages verlief für mich und meine Gastschwester eher ruhig und wir verbrachten den Abend mit Filmen.


Unser Weihnachtsessen mit traditionellen Knallbonbons auf den Tellern. Dein Tischnachbar hält ein Ende fest und du ziehst an dem anderen. Dann gibt es einen ziemlich lauten Knall und kleine Überraschungen sind im Bonbon versteckt. Meiner Meinung nach sind die Dinger aber wirklich gemeingefährlich...

26. Dezember - Boxing Day - 2. Weihnachtsfeiertag
In Deutschland schläft noch alles und die Städte sind still. Jeder genießt den zweiten Feiertag. In Irland stehen die meisten ab vier Uhr morgens vor den geschlossenen Türen der Geschäfte und warten darauf, dass diese ab sieben Uhr ihre Türen öffnen. Der "Boxing Day" ist nach dem "Black Friday" der meist ersehnteste Sale in den Geschäften des Landes. Alles ist massiv reduziert zum Start des Winterschlussverkaufs. Ich verstehe nicht, warum man nicht noch einen freien Tag genießen kann, aber ich habe hier mehr als zuvor gelernt: Andere Länder, andere Sitten. Ich habe auch diesen Tag gemütlich zu Hause verbracht, während meine Gastmutter fast den ganzen Tag arbeiten musste. Zwischen den Tagen werden auch Familienmittglieder in anderen Teilen des Bundeslandes oder Landes besucht, also ähnlich wie bei uns.

Silvester/New Year´s Eve
Zu Silvester gab es in unserem Haus eine große Party mit einigen Litern Alkohol und vielen Kindern aus Nachbar- und Verwandtschaft. Es war ziemlich laut und meiner Meinung nach dient Silvester hier nur einem Grund: dem Austausch des neusten Klatsch und Tratsch. Weder kleine Silvesterspiel, wie Blei gießen, noch ein eigenes Feuerwerk ist hier bekannt. Vor allem das Feuerwerk hat mir ein bisschen gefehlt und der 31. Dezember war vom 01. Januar für mich nicht groß zu unterscheiden.

Ich hoffe ihr alle hattet ein besinnliches Weihnachtsfest, ein sehr leckeres Weihnachtsessen und einen sehr guten Start ins neue Jahr!



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