Trick or Treat

...oder Süßes sonst gibt's Saures! Seit Wochen schon findet man sich in den Supermärkten hier zwischen Regalen voller Kürbisse, Hexenhüte und gruseligen Masken und Regalen voller Weihnachtsmänner, Tannenbäume und Schneeflocken wieder. Nun sind es nur noch wenige Tage bis zu Halloween, eine Tradition, die hier mehr gefeiert wird als bei uns in Deutschland.



Zur Geschichte:

Die Kelten feierten Halloween als Samhain oder das Fest der Toten, wenn die Toten in die Welt der Sterblichen zurückkehrten um sie zu besuchen. Dieses Fest markierte das Ende des Sommers und den Anfang der folgenden kalten Wintermonate. 
Im achten Jahrhundert erklärte die katholische Kirche den 1. Tag des Novembers als Tag der Allerheiligen. Einen Gedenktag für alle Heiligen, die keinen eignen Feiertag besaßen. Die Nacht zuvor wurde "All Hallows Eve" (Allerheiligenabend) genannt, welche nach einiger Zeit als Halloween bekannt wurde.



Irische Halloween Traditionen:

Ich habe mal einige Traditionen aufgelistet, weil ich sie ganz witzig und interessant finde. Einige werden auch von meiner Gastfamilie geführt, andere nicht.

Das traditionelle Irische Halloween-Abendbrot besteht aus gekochten Kartoffeln, gekochtem Kohl und rohen Zwiebelringen. Gewaschene Geldmünzen werden in Backpapier gewickelt und unter die Kartoffeln der Kinder gemischt. Nachdem diese die Münzen gefunden haben, dürfen sie sie behalten.

Außerdem gibt es einen Halloween-Kuchen namens Barnbrack Cake. Eigentlich ist es eher ein süßes Brot mit Früchten gebacken in einer Kastenform. Jedes Familienmitglied bekommt eine Scheibe vom Brot. Die Besonderheit ist, dass in jedem Kuchen drei Dinge versteckt sind: eine Münze, ein Ring und ein kleines Stück Stoff, welches Lumpen darstellen soll. Ich frage mich wie viele Zähne ein Stück dieses Kuchens schon gekostet hat...Nunja, wenn du den Lumpen bekommst, is das keine gute Prognose für deine finanzielle Lage im nächsten Jahr. Wenn du die Münze in deiner Scheibe findest, darfst du dich auf ein wohlhabendes Jahr freuen. Der Ring hingegen steht für kommende Liebe oder andauerndes Glücklichsein.



Eine weitere Tradition ist eine Zukunftsvoraussage durch ein Ivy Leaf (Efeublatt). Jedes Familienmitglied legt ein gesundes Efeublatt über Nacht in eine Tasse Wasser. Am nächsten Morgen werden alle Blätter kontrolliert. Wenn sich keine fauligen oder schlechten Punkte oder Stellen gebildet haben, dann hat der Besitzer bis zum nächsten Halloween 12 Monate voller Gesundheit vor sich. Wenn doch, tja...

Das wohl bekannteste Halloweenwahrzeichen ist der Pumpkin (Kürbis). Geschnitzte Kürbisse gehen auf einen Schmied namens Jack zurück, der im achten Jahrhundert lebte und sich mit dem Teufel einließ. Damit war im der Zutritt zum Himmel verweigert. Seitdem war er dazu verurteilt für immer und ewig auf der Erde zu wandeln und er fragte den Teufel nach einem Licht, dass ihm den Weg erleuchten könnte. Der Teufel gab ihm Glut und Jack platzierte diese in eine Steckrübe, die er ausgehöhlt hatte.
Damit war der Mythos von Jack O´Lanterns (Jack der Laternen) geboren, der wandernde Schmied mit der verfluchten Seele. Viele Einwohner Irlands glaubten, dass Laternen in ihren Hauseingängen und Fenstern den Wanderer fernhalten würden und so entstand unsere bekannte Tradition. Dass wir heute ausgehöhlte Kürbisse und keine Steckrüben vor der Tür haben, haben wir den vielen irischen Einwanderern nach Amerika zu verdanken. Aus Mangel an Steckrüben benutzten sie Kürbisse.





Schließlich gibt es auch hier eine Version von "Süßes sonst gibt's Saures", genannt "Trick or Treat" (die beste Übersetzung ist "Behandel´ uns gut oder wir tricksen dich aus!"). Kinder verkleiden sich in gruseligen Hexen-, Geister- oder Vampirkostümen und ziehen durch die Straßen mit dem Ziel, einen Korb voller Süßigkeiten nach Hause zu bringen. Auch die Tradition sich zu verkleiden, stammt aus der Zeit der Kelten. Diese verkleideten sich mit Masken um die Geister und Toten abzuschrecken.




Ich war hier im Haus verantwortlich für das Ausschnitzen unseres Kürbisses. Die Mädels durften sich in der Schule verkleiden und auch in meiner Schule fand ich mich zwischen Plastikskeletten und von der Decke hängenden Fledermäusen wieder. Außerdem wird dieses Jahr zum ersten mal von der Stadt aus eine Halloween-Jagd im örtlichen Rossmore Waldpark veranstaltet. Freiwillige konnten sich melden, werden geschminkt und dürfen dann einen ganzen Nachmittag und Abend lang Leute erschrecken.


Gespensterjagd im Rossmore Park



Mein Lieblingskostüm war das Kürbis-Kleid mit Kürbis-Mütze von der Kleinsten.

Happy Halloween 💀👹👻


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